[Jetzt.de, 11.02.2009]
Eine Studie zeigt, dass es Mädchen in der Schule besser haben als Jungs.
Die Jungen gehören zu den Sorgenkindern des deutschen Bildungssystems. Zwar haben in der Berufswelt immer noch die Männer das Sagen, aber in der Schule schneiden die Jungs deutlich schlechter ab als die Mädchen. Spätestens seit der Pisa-Studie jammern alle, dass die Schüler mehr Unterstützung brauchen - am besten von männlichen Erziehern und Lehrern. "Bildung braucht mehr Männer" lauten die neuen Slogans der Schulpolitiker. Doch eine neue Studie nährt Zweifel, ob männliche Pädagogen wirklich mehr Gerechtigkeit in die Klassenzimmer bringen werden.
Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) befragte 8000 Viertklässler in bundesweit 480 Klassen und kommt zu einem überraschendem Ergebnis. Zwar bestätigt die Untersuchung, dass Lehrerinnen Jungen tendenziell benachteiligen. Offenbar können es ihre männlichen Kollegen aber nicht besser - ganz im Gegenteil: Klassenlehrer werden von Jungen als noch ungerechter empfunden. Zudem geben sie ihren Schülern offenbar weniger Wärme, Zuneigung und Anerkennung als ihre weiblichen Kollegen. KFN-Leiter Christian Pfeiffer hält es durchaus für möglich, dass dies auch Auswirkungen auf die Leistungen der Schüler haben könnte.
Ein Kind hat heute gute Aussichten, bis zum Ende der Grundschule keinen männlichen Erzieher und Pädagogen zu erleben. Weniger als fünf Prozent des Personals in Kindergärten sind Männer, in der Grundschule gibt es nur 13 Prozent männliche Lehrer. Der Kinderpsychologe Wolfgang Bergmann vermutet, dass Jungen dadurch benachteiligt sind. Heute ziele die Pädagogik auf Verständigung, Harmonie und Frieden ab, argumentiert er. Die körperlich aktiveren und risikobereiteren Jungen gingen da schnell auf die Nerven. Männer hätten eine direkte Art, mit Kindern zu kommunizieren. Das tue gerade den Jungen gut.
"Mehr Männer in die Grundschulen zu holen, wird nichts helfen", warnt dagegen Christian Pfeiffer. Nach seinen Ergebnissen müsse man sogar befürchten, dass dann das Bildungssystem noch mehr Ungerechtigkeiten für Jungen produziere. Pfeiffer hält es für notwendig, dass alle Pädagogen, egal welchen Geschlechts, mehr Sensibilität für Jungen entwickeln und stärker auf sie zugehen. Offenbar würden Jungen von Frauen wie Männern vernachlässigt: in der Annahme, sie hätten als das "starke" und lange dominierende Geschlecht keine besondere Aufmerksamkeit nötig und würden sich schon durchsetzen.
Dass Jungen mehr Probleme in der Schule haben, zeigen die Statistiken. Seit Jahren sind sie überproportional stark vertreten unter Sitzenbleibern, Sonderschülern und Schulverweigerern. Während gut 36 Prozent der Mädchen die Hochschulreife erreichen, sind es nur 28 Prozent der Jungen.
Eine Studie zeigt, dass es Mädchen in der Schule besser haben als Jungs.
Die Jungen gehören zu den Sorgenkindern des deutschen Bildungssystems. Zwar haben in der Berufswelt immer noch die Männer das Sagen, aber in der Schule schneiden die Jungs deutlich schlechter ab als die Mädchen. Spätestens seit der Pisa-Studie jammern alle, dass die Schüler mehr Unterstützung brauchen - am besten von männlichen Erziehern und Lehrern. "Bildung braucht mehr Männer" lauten die neuen Slogans der Schulpolitiker. Doch eine neue Studie nährt Zweifel, ob männliche Pädagogen wirklich mehr Gerechtigkeit in die Klassenzimmer bringen werden.
Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) befragte 8000 Viertklässler in bundesweit 480 Klassen und kommt zu einem überraschendem Ergebnis. Zwar bestätigt die Untersuchung, dass Lehrerinnen Jungen tendenziell benachteiligen. Offenbar können es ihre männlichen Kollegen aber nicht besser - ganz im Gegenteil: Klassenlehrer werden von Jungen als noch ungerechter empfunden. Zudem geben sie ihren Schülern offenbar weniger Wärme, Zuneigung und Anerkennung als ihre weiblichen Kollegen. KFN-Leiter Christian Pfeiffer hält es durchaus für möglich, dass dies auch Auswirkungen auf die Leistungen der Schüler haben könnte.
Ein Kind hat heute gute Aussichten, bis zum Ende der Grundschule keinen männlichen Erzieher und Pädagogen zu erleben. Weniger als fünf Prozent des Personals in Kindergärten sind Männer, in der Grundschule gibt es nur 13 Prozent männliche Lehrer. Der Kinderpsychologe Wolfgang Bergmann vermutet, dass Jungen dadurch benachteiligt sind. Heute ziele die Pädagogik auf Verständigung, Harmonie und Frieden ab, argumentiert er. Die körperlich aktiveren und risikobereiteren Jungen gingen da schnell auf die Nerven. Männer hätten eine direkte Art, mit Kindern zu kommunizieren. Das tue gerade den Jungen gut.
"Mehr Männer in die Grundschulen zu holen, wird nichts helfen", warnt dagegen Christian Pfeiffer. Nach seinen Ergebnissen müsse man sogar befürchten, dass dann das Bildungssystem noch mehr Ungerechtigkeiten für Jungen produziere. Pfeiffer hält es für notwendig, dass alle Pädagogen, egal welchen Geschlechts, mehr Sensibilität für Jungen entwickeln und stärker auf sie zugehen. Offenbar würden Jungen von Frauen wie Männern vernachlässigt: in der Annahme, sie hätten als das "starke" und lange dominierende Geschlecht keine besondere Aufmerksamkeit nötig und würden sich schon durchsetzen.
Dass Jungen mehr Probleme in der Schule haben, zeigen die Statistiken. Seit Jahren sind sie überproportional stark vertreten unter Sitzenbleibern, Sonderschülern und Schulverweigerern. Während gut 36 Prozent der Mädchen die Hochschulreife erreichen, sind es nur 28 Prozent der Jungen.