Chancengerechtigkeit durch mehr männliche Erzieher


[MVregio, am 23. und 24. Oktober 2008 in Karlsruhe teil]

28.10.2008: Schwerin/MVregio Die Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung, Dr. Margret Seemann, (46,SPD) nahm an der 18. Konferenz der Gleichstellungs- und FrauenministerInnen der Länder (18. GFMK)


Seemann: "Mit fast ausschließlich weiblichem Personal in den Kitas und Grundschulen ist es bei allen redlichen Bemühungen äußerst schwierig, männliche und weibliche Rollenklischees aufzubrechen und Diskriminierungen entgegenzuwirken." Seemann unterstützt daher den Leitantrag der 18. GFMK, der mehr Chancengerechtigkeit durch geschlechtersensible Erziehung, Bildung und Ausbildung fordert.

Mädchen erzielen sehr gute Lernerfolge. Die Jungen schneiden dagegen schlechter ab. Im Arbeitsleben kehre sich dieses Bild um. Hier haben dann die Männer den Erfolg und die Frauen das Nachsehen.

"Eine geschlechtersensible Erziehung muss deutlich machen, dass Mädchen und Jungen verschiedene Fähigkeiten haben und sich unterschiedlich verhalten. Sie beurteilen dadurch Dinge anders und gehen daher Aufgaben und Probleme auch unterschiedlich an. Dies hat jedoch nichts mit einem Besser oder Schlechter zu tun", führt Seemann aus. Sie sieht es für erforderlich an, dass Mädchen und Jungen bereits in den Kitas und Grundschulen weiblichen und männlichen Bezugpersonen bzw. Lehrkräften begegnen sollten.

Zudem sollte die geschlechtersensible Pädagogik in der Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte sowie der Erzieherinnen und Erzieher stärker verankert werden. "Durch eine geschlechtsspezifische Förderung der Stärken von Mädchen und Jungen kommen wir dem Ziel der Chancengerechtigkeit einen großen Schritt näher", so Seemann.

Die 18. GFMK sprach sich einstimmig für die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit der Kultusministerkonferenz aus, die Leitlinien für mehr Chancengerechtigkeit durch geschlechtersensible Erziehung, Bildung und Ausbildung entwickelt.

MVregio LAndesdienst red/mv