[AFP]
Stuttgart — Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will den Anteil männlicher Erzieher in Kindertagesstätten erhöhen. Dazu werde gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit Anfang nächsten Jahres ein bundesweites Umschulungsprogramm starten, kündigte Schröder in den "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstagausgabe) an. Damit solle es Männern ermöglicht werden, sich auch noch in späteren Jahren in einer zweijährigen Ausbildung zum Erzieher umschulen zu lassen. Laut Schröder wäre es "bereits ein schöner Fortschritt, wenn es an jeder Kita ein oder zwei Männer gäbe".
Viele junge Männer würden den Erzieherberuf gern ergreifen, trauten sich aber nicht, weil er ein "weibliches Image" habe, meint Schröder. Jungen bräuchten aber männliche Vorbilder. Gerade Kinder von Alleinerziehenden träfen meist erst nach der Grundschule in der weiterführenden Schule auf eine männliche Bezugsperson. Dies könne "entwicklungspsychologisch problematisch" sein, so die Ministerin.
Bund, Ländern und Kommunen hatten vereinbart, bis 2013 für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Kita-Angebot zu schaffen. Zugleich soll es dann einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung geben, sobald ein Kind ein Jahr alt ist.
Schröder forderte darüber hinaus eine Neuausrichtung der Gleichstellungspolitik. Diese dürfe nicht mehr einseitig auf Frauen ausgerichtet sein. Vielmehr müssten heute auch Jungen aus bildungsfernen Schichten, die häufig einen Migrationshintergrund hätten, gefördert werden. "Ich konnte nie etwas mit einem Feminismus anfangen, der sich in Gegnerschaft zu den Männern begriff", so Schröder. "Der war immer schon problematisch, aber auf jeden Fall sind dessen Zeiten vorbei."
Mit Blick auf die nach wie vor existierenden Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen und das Frauendefizit in Führungspositionen betonte Schröder, die Frauenförderung sei nicht allein Sache des Staates. Der Mangel an Frauen in Spitzenpositionen liege auch an einer "falschen Unternehmenskultur", am "Leitbild des Managers mit mindestens 60 Wochenstunden, der gar keinen Raum für familiäre Verpflichtungen hat". Dies sei für jeden Mann oder jede Frau, die familiäre Verantwortung übernehmen wollten, "abschreckend".
Stuttgart — Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will den Anteil männlicher Erzieher in Kindertagesstätten erhöhen. Dazu werde gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit Anfang nächsten Jahres ein bundesweites Umschulungsprogramm starten, kündigte Schröder in den "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstagausgabe) an. Damit solle es Männern ermöglicht werden, sich auch noch in späteren Jahren in einer zweijährigen Ausbildung zum Erzieher umschulen zu lassen. Laut Schröder wäre es "bereits ein schöner Fortschritt, wenn es an jeder Kita ein oder zwei Männer gäbe".
Viele junge Männer würden den Erzieherberuf gern ergreifen, trauten sich aber nicht, weil er ein "weibliches Image" habe, meint Schröder. Jungen bräuchten aber männliche Vorbilder. Gerade Kinder von Alleinerziehenden träfen meist erst nach der Grundschule in der weiterführenden Schule auf eine männliche Bezugsperson. Dies könne "entwicklungspsychologisch problematisch" sein, so die Ministerin.
Bund, Ländern und Kommunen hatten vereinbart, bis 2013 für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Kita-Angebot zu schaffen. Zugleich soll es dann einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung geben, sobald ein Kind ein Jahr alt ist.
Schröder forderte darüber hinaus eine Neuausrichtung der Gleichstellungspolitik. Diese dürfe nicht mehr einseitig auf Frauen ausgerichtet sein. Vielmehr müssten heute auch Jungen aus bildungsfernen Schichten, die häufig einen Migrationshintergrund hätten, gefördert werden. "Ich konnte nie etwas mit einem Feminismus anfangen, der sich in Gegnerschaft zu den Männern begriff", so Schröder. "Der war immer schon problematisch, aber auf jeden Fall sind dessen Zeiten vorbei."
Mit Blick auf die nach wie vor existierenden Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen und das Frauendefizit in Führungspositionen betonte Schröder, die Frauenförderung sei nicht allein Sache des Staates. Der Mangel an Frauen in Spitzenpositionen liege auch an einer "falschen Unternehmenskultur", am "Leitbild des Managers mit mindestens 60 Wochenstunden, der gar keinen Raum für familiäre Verpflichtungen hat". Dies sei für jeden Mann oder jede Frau, die familiäre Verantwortung übernehmen wollten, "abschreckend".